Klimawandel und Versicherungen

Klimawandel und Versicherungen: CEO Gregor Stimpfl über steigende Prämien und neuen Herausforderungen

30.11.2023

Die Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmend spürbar, und die Versicherungsbranche sieht sich mit immer häufigeren und extremen Wetterereignissen konfrontiert. In einem aktuellen Artikel in der SWZ warnt unser CEO und Präsident Gregor Stimpfl vor den wachsenden Herausforderungen und gibt Einblicke in die Auswirkungen auf die Versicherungslandschaft.
Im Interview betont Stimpfl, dass der Klimawandel die Art und Häufigkeit von Naturkatastrophen verändert hat. Von Hitzewellen über Überschwemmungen bis hin zu Hagelstürmen sind die Schäden für Versicherungen beträchtlich angestiegen. Stimpfl hebt hervor, dass sich der Fokus von einzelnen punktuellen Ereignissen zu umfassenden regionalen Auswirkungen verlagert hat, was zu einem höheren Schadenspotenzial und steigenden Auszahlungssummen führt.

Die Versicherungslücke in Italien, insbesondere bei Naturereignissen, ist ein weiteres zentrales Thema im Artikel. Stimpfl weist darauf hin, dass nur fünf Prozent der Schäden durch Unwetterereignisse in Italien versichert sind, was im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine erhebliche Versicherungslücke darstellt. Unternehmen sind eher geneigt, sich gegen Naturkatastrophen zu versichern, während Privatpersonen oft auf staatliche Unterstützung hoffen.

Die steigenden Schadenssummen und die zunehmende Häufigkeit von Wetterextremen könnten zu einer Anpassung der Versicherungsprämien führen. Stimpfl betont jedoch, dass die meisten Südtiroler auch in Zukunft leistbare Polizzen abschließen können. Dennoch könnten die Prämien mittel- bis langfristig ansteigen, um den gestiegenen Kosten für die Versicherungsunternehmen gerecht zu werden.

Die geplante Versicherungspflicht gegen Unwetterschäden in Italien, wie im Entwurf des Haushaltsgesetzes 2024 vorgesehen, könnte eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen sein. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Unternehmen dazu zu verpflichten, Versicherungen abzuschließen, um Schäden durch Naturkatastrophen zu decken.

Abschließend prognostiziert Stimpfl, dass die Prävention von Schäden in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Versicherungsunternehmen könnten vermehrt auf Eigeninitiative bei der Schadensverhütung setzen, und Bauherren sowie Eigentümer werden stärker in Präventionsmaßnahmen investieren müssen, um sich vor den Folgen von Extremwetterereignissen zu schützen. Der Fokus wird sich von einem reinen "risk-transfer" hin zu verstärkten Anstrengungen in der Schadensprävention verlagern, wobei Versicherte ebenfalls gefordert sind, ihren Beitrag zu leisten.